Die Geschichte des Schwyzerörgeli geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Als Vorläufer des heutigen Schwyzerörgeli gelten die Langnauerli, welche ab 1836 im bernerischen Langnau im Emmental produziert wurden.
Die ersten Schwyzerörgeli wurden von Robert Iten gebaut. Dieser lebte von 1859 bis 1918 und stammte aus Pfäffikon im Kanton Schwyz. Bis heute ist nicht eindeutig klar, ob der Begriff Schwyzerörgeli vom schweizerdeutschen Mundart-Ausdruck für Schweiz (Schwyz) abgeleitet wurde, oder ob die Örgeli so genannt wurden weil die ersten dieser Örgeli im Kanton Schwyz hergestellt wurden.
Hersteller des Schwyzerörgeli
Die ersten Schwyzerörgeli Hersteller waren Alois Eichhorn, Joseph Nussbaumer und Ernst Salvisberg. Nussbaumer, welcher wie Robert Iten aus dem Kanton Schwyz stammte, wird auch heute noch häufig als der Stradivari der Schwyzerörgeli Branche bezeichnet. Die Marke Nussbaumer gehört auch heute noch zu den bekanntesten und begehrtesten Instrumenten auf dem Markt. Eine echte Nussbaumer zu besitzen ist für viele Schwyzerörgeli Spieler der ultimative Traum, und gut betuchte Liebhaber sind bereit dafür absolute Höchstpreise zu bezahlen.
Auch Alois Eichhorn sorgte dafür, dass sein Name als Schwyzerörgeli-Marke erhalten bleibt. Die Eichhorn sind ebenfalls immer noch sehr beliebt unter den Schwyzerögeli-Spielern.
In der heutigen Zeit gibt es diverse Schwyzerörgeli-Hersteller, welche sich auf das Kopieren des Nussbaumer-Örgelis spezialisieren. Neben den Ämmitaler-Örgeli sind dies auch die Gwerder-Örgeli von Josef Gwerder. Beide Marken zählen zu den grossen Herstellern der heutigen Zeit, welche beträchtliche Stückzahlen produzieren. Kleinere Hersteller, welche sich ebenfall auf das Kopieren der Nussbaumer spezialisieren, sind beispielsweise das Stradivarius-Örgeli, die Marke Zürcher und die Marke Schmidig.
Das Schwyzerörgeli in der heutigen Zeit
Auch im Jahr 2020 gehört das Schwyzerörgeli noch immer zu den populärsten Musikinstrumenten in der Schweiz. Die Schweizer Volksmusik lebt noch immer zu einem grossen Teil vom Örgeli. Doch es sind nicht nur ältere, traditionsbewusste Menschen, welche das Instrument spielen lernen möchten. Auch bei den jüngeren Schweizerinnen und Schweizern ist das Schwyzerörgeli äusserst populär.
Dies zeigen auch die in den letzten Jahren entstandenen Online-Kurse. Diese erlauben es der jungen Generation, zeitlich flexibel und ortsunabhängig ein Instrument spielen zu lernen. Man benötigt keinen Musiklehrer mehr, welcher in der Nähe wohnt. Sämtliche Lernmaterialen stehen jederzeit online zur Verfügung. Diese Lernmethode entspricht zweifelsohne den Ansprüchen der heutigen Zeit, und das Corona-Virus hat das Bedürfnis nach Online-Unterricht gar noch verstärkt.